(F)alltag
Nun beginnt das Wochenende und ich habe keinerlei Erholung.
Alle Kinder sind bei mir, weil die Väter/Erzeuger anderes zu
tun haben.
Der Eine kümmert sich gar nicht und der Andere fliegt
ständig in den Urlaub.
Nicht schlimm, aber in dieser „Phase“ könnte ich schon ein
wenig Zeit, für mich, gebrauchen.
Ich fühle mich wieder einmal wie eine Maschine. Der Motor
läuft und läuft. Ich funktioniere nur noch. Fragt sich nur, wie lange noch. Ich
merke schon, wie meine Kräfte nachlassen. Durch bestimmte Übungen versuche ich,
Energie zu sammeln. Am Meer gelingt es mir besonders gut und ich schaffe es,
mich auf andere, wichtigere Dinge zu konzentrieren. Leider komme ich dieses
Wochenende nicht dahin. Aber Nächstes!!
Fix und fertig bin ich. Ich arbeite viel, denn ich brauche
das Geld. Immer trudeln neue Rechnungen ein. Alle wollen bezahlt werden. Dann
soll ich auch noch das Geld für die Kur von meinem Sohn aufbringen. Ich kann
gar nicht so viel verdienen, wie ich brauche. Und wenn ich zu viele Stunden
haben, dann wird mir auch zu viel abgezogen.
Ja, ich jammere schon wieder! Ja! Es gibt schlimmeres und
manchmal schäme ich mich dafür. Es gibt doch genug andere Dinge die Wichtiger
sind und ich jammere herum.
Jammern, ja, das kann ich wirklich gut!
Wie geht es Dir?
Immer wieder aufs Neue bekommt man die Frage gestellt:
Wie geht es Dir?
An Telefon oder wenn man sich gegenüber steht.
Aber wollen die Menschen es wirklich hören?
Ich habe da so meine Zweifel.
Ich denke, dass es eine Floskel ist.
Als wenn man sagt…heute ist ein schöner Tag….und niemand
will etwas wirklich Wichtiges dazu sagen.
Wenn ich gefragt werde, dann habe ich Zweifel an der
Antwort.
Soll ich wirklich das sagen, was ich meine?
Soll ich sagen, dass es mir nicht gut geht, dass ich
innerlich weine und nach außen nichts zeige?
Soll ich meine innerliche Wut nach außen kehren?
Mit einem mürrischen Gesicht herumlaufen und griesgrämig
drein schauen?
NEIN!
Aber was soll man
machen?
Mir geht es nicht gut, wenn es einer wissen möchte, aber das
ändert nichts an der Tatsache, dass alle einen schönen Tag haben sollen.
Mein „Zustand“ ändert sich zunehmend. Die Schlaflosigkeit
und mein Empfinden und die Empfindungen.
Wie war die heutige Frage:
„Wenn Du arbeitest,
lenkt es dich denn nicht ab?“
Meine Antwort:
Das kann man so nicht sagen. Ja, ich bin abgelenkt, weil ich
nicht darüber nachdenke, mich nicht verrückt mache
aber:
ich sehe auch viele Männer, ich nehme deren Düfte,
Geräusche, ihre Gesamtperson wahr. Und das ist viel „schlimmer“ für mich. Ich
sehe Dinge in ihnen, von denen sie nicht im Traum denken würden. Einige kann
ich nicht ansehen, dann geh ich weg und mache in der Zeit etwas anderes.
Was ist nun schlimmer?
Keine Zeit darüber nachzudenken oder andere Empfindungen und
Ängste ausstehen?
Ich weiß es nicht.
Es hat beides. Gute und nicht so gute Seiten.
Was besser ist, dass kann ich nicht sagen.
Mein Allgemeinzustand lässt zu Wünschen übrig.
Mir geht es Äußerlich gut aber innerlich verwese ich. Man
sieht es mir nicht an, aber ich breche innerlich zusammen und Niemand kann mir
helfen. Oder ich will nicht, dass mir einer Hilft in dieser Phase.
Niemand.
Innere Unzufriedenheit.
Innere Allgemeinzustandsunzufriedenheit.
Wie lange kann ich so noch weiterleben.
Die Arbeit tut etwas dagegen, aber in der Nacht arbeite ich
nicht und reden kann ich mit niemand darüber. Ich stehe dann zwischen zwei
Welten.
Die Eine möchte reden, weinen, sich an eine Schulter lehnen
und
die Andere kann niemanden ertragen, will schreien, kann
keine Berührungen ertragen.
Mein einziger Trost:
Bald ist es vorbei!
An Schlaf ist schon fast nicht mehr zu denken.
Ich finde keinen oder selten.
Aber gestern nahm ich mir mal frei. Ich setzte mich in mein
Auto und düste davon.
Im Gepäck: 4 Bücher, etwas zum schreiben, Wasser zum trinken
und eine Decke. Was braucht man mehr? Nichts außer einem schönen Ort.
Bis ich aber da war dauerte eine ganze Weile. Ich fuhr aber
schon am Vormittag los.
Das Meer stürmte und der Wind blies mir die Sandkörner in
mein Gesicht. Unangenehm, aber herrlich. Diese Naturgewalt. Das Brausen des
Meeres. Die Musik, welche entstand. Herrlich.
Da merkt man erst, wie klein man eigentlich ist und das man
an einigen Dingen nichts ändern oder sie beeinflussen kann.
Auch merkte ich, dass ich in letzter Zeit wirklich viel
jammere und mich beklage. Aber es geht nicht anders. Wenn ich nach meinem „Zustand“
gefragt werde, dann sage ich so, wie es ist.
Gestern ist mir auch bewusst geworden, dass ich mit meinem
Leben doch zufrieden sein kann. Es hätte schlimmer kommen oder sein können. Ich
lernte Menschen kennen, die mit der Situation nicht zu Recht kamen oder
gekommen sind. Einige leben noch und andere haben sich das Leben genommen.
Traurig.
Das bringt mich zu der Überlegung, ob ich die „Starke“ bin.
Bin ich das?
Ich denke: nein.
Eine Überlebende
bin ich, die versucht das Leben weiterzuleben. Aber zu welchen Preis?
Meine Hausaufgabe habe ich nicht gemacht.
Es liegt –Erstens: daran, dass mein Doc Urlaub hat.
-Zweitens:
daran, dass ich keine Zeit habe
-Drittens:
daran, dass ich zu viel im Kopf
habe
-Viertens:
daran, dass ich mich nicht Entspannen
kann.
Ja, ja alles nur Ausreden, aber ich habe mir Gedanken
gemacht. Und wenn nur Ausreden heraus gekommen sind. Besser als gar nichts,
wobei ich mir nicht sicher bin, ob es dann doch nicht besser wäre, nichts zu
haben und zu machen.
Da bin ICH schon wieder. Ich kann mich nicht entscheiden.
Daran wird eich auf jeden Fall arbeiten und ich will nicht
so viel nachdenken, sondern einfach machen, was ich will und was mir im Kopf
herum schwirrt.
So wie gestern, nach einem Termin hatte ich Lust in Geschäften
herum zu stöbern und ich tat es. Ich hatte Zeit und ohne lange zu überlegen
machte ich es. Ein gutes Gefühl!
Das will ich n och mal! Und immer wieder!
Heute geht es mir gut, ich bin gespannt, was der Tag noch so
bringen wird.
Kann man Geschehenes mit der Zukunft wieder wegmachen?
Was ist mit schlechten Erinnerungen? Warum vergisst man sie nie und warum holen
sie einen immer wieder ein?
Warum vergisst man einfache Dinge, wie Telefonnummern oder Geburtstage,
aber die Erinnerungen nicht?
ichschaffdasschon - 29. Jun, 20:24
Ich hab einmal wieder etwas Zeit bevor Columbo anfängt. Diesen Mann kann nichts aus der Ruhe bringen, im
Gegenteil zu mir. Ich explodiere manchmal, nicht gleich zumindest nicht, wenn
ich keinen Grund habe.
In der Zwischenzeit hatte ich ein paar Sitzungen bei meinem
Doc und die Denkanstöße und das Gespräch machen mich immer fertig, das merke
ich aber erst wenn ich zu Hause bin. Ich denke, Grüble und…kann gar nicht
aufhören damit.
Heute war es so schlimm, dass ich mich danach hinlegte und
erst durch ein Telefongespräch erwachte. Nicht einmal entspannter war ich
dadurch. Aber der Gesprächsteilnehmer war angenehm. ( Es war mein Freund.)
Momentan haben wir das Thema „ENTSPANNEN“. Ja, für die
Meisten ist es kein Thema, da es jeder kann, auf seine eigene Art und Weise.
Ich kann es nicht. Nicht wirklich.
Woher denn auch. Ich habe es nie gelernt, da ich selten Zeit
für mich(!) hatte. Wenn ich es genau betrachte, ich kann es nicht einmal ab,
wenn es ganz ruhig ist bei mir. Darum habe ich im Hintergrund immer das Radio
oder sonst etwas an. Ich kann es nicht…STILLE.
Sie macht mir Angst und warum das so ist, das wollen wir
herausfinden und auch, wie ich dahin komme, dass ich lerne mich zu entspannen.
Wie geschrieben, ich war noch nie allein beschäftigt. Ich
kann mich nicht erinnern, dass ich eine Aufgabe machen kann. Das normale
Kinderpuzzle habe ich nie gemacht. Und auch allein im Sandkasten spielen, daran
kann ich mich nicht erinnern. Nie war ich allein, immer war einer da. Und als
ich größer war, da kamen die häuslichen Pflichten die ich dann in meiner
Freizeit machen musste. Ist schon merkwürdig, dass man sich an dies Sachen erst
erinnert, wenn man sie braucht und erst dann darüber nachdenkt. Ich hatte nie
wirklich Freizeit. Immer war sie bestückt mit Pflichten und Terminen. Dieser
Faden zieht sich durch mein Leben. Und so ist es immer noch, aber das soll sich
ändern!!!
Das ist so zu sagen meine Hausaufgabe. Ich werde mir Mühe
geben sie ein wenig zu machen.
…..oh, der Film fängt an!
ichschaffdasschon - 29. Jun, 20:18
Umgang formt den Menschen
Was ist dran an dieser Aussage?
Verforme ich meine Kinder?
Bin ich für spätere Fehlverhalten schuld?
Denke:
Immer wenn es Gerichtsprozesse gibt, werden Täter damit entschuldigt, dass sie eine schlechte Kindheit hatten.
ichschaffdasschon - 17. Jun, 21:32