Samstag, 5. Juni 2004

...

Wieder eine Stunde bei meinem Doc verbracht. Als ich bei ihm
ankam, ich kam zu spät, sah er mich an und wartete darauf, dass ich anfange zu
erzählen. Ich wusste gar nicht, was ich erzählen sollte. Wir sahen uns an und
nichts passierte. Verschüchtert sah ich zu ihm und er meinte, dass ich erst
einmal „ankommen“ soll. Und was soll ich schreiben? Ich kam an und dann ging es
los. Ich erzählte und erzählte.

Was ich aber besonders gut für mich ist, dass ich bei ihm
ein gutes Gefühl habe. Das ist wichtig, denn so kann er mir sicherlich bei
meinen Problemen behilflich sein. Das hoffe ich.

Was noch wichtiger war und ist, ist die Tatsache, dass ich
ihm meine Philosophie erklärt habe. Versucht habe zu erklären. Was bei mir
nicht so einfach ist.

Meine Probleme kennt er und ich versuchte ihn zu erklären,
wie ich das so „verarbeitet“ habe.

Ok, es ist nicht richtig, ich weiß, dass ich alles nicht
verarbeitet habe. Schon wieder quatsch, nichts ist verarbeitet. Weggesteckt
habe ich es. Und so erklärte ich es ihn.

Mein Leben…. es ist eine große Kommode und sie besteht aus
lauter Schubladen. Ab und an geht mal eine auf ohne dass ich sie kontrollieren
kann. Sie schließt sich von allein oder sie bleibt offen, will bearbeitet und
angesehen werden. Man soll in den Schubladen wühlen und sehen, was schon alt
ist, was sich von allein erledigt hat. Das ist natürlich ein Wunschdenken von
mir. Wenn sie unkontrolliert aufgehen, dann kommen meine Probleme und Alpträume.
Probleme kann man versuchen zu bewältigen, die Alpträume, das ist bei mir ein
schweres Problem.

Ich erwache nachts, schweißgebadet, unruhig, wie kurz vor
einem Herzinfarkt. Mein Herz rast und ich atme schwer und schnell. Manchmal
kann ich mich erinnern, was ich ge(alp)träumt habe.

Was das ist? Was habe ich wohl geträumt. Auf jeden Fall ist
es nichts Gutes, klar sonst wäre es kein Alptraum. Manchmal sind es Dinge aus
der Kindheit, die nicht erfreulich war, dann wieder über „die eine Sache“, aber
auch schon sehr oft von den Schlägen. Und das ist das Neue daran.


Wie ich am Boden lag und „mein Mann“ auch dann noch weiter schlug
und mit den Füßen trat. Manchmal merke ich, dass ich „zucke“. Es ist manchmal
so stark, dass ich davon erwache und ich froh bin, dass eine Lampe bei mir
brennt, ich allein im Bett liege, weit weg von ihm.

Dieses neue Gefühl, eigentlich Angstgefühl, habe ich mit ihm
besprochen. Angefangen. Denn ich erzählte nebenbei so ein paar Sachen, die für
ihn neu waren und was alles wieder in ein anderes Licht brachten.

Davon ein anderes Mal

Euch, ruhige Nächte!

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