Sonntag, 19. Oktober 2003

GEDANKEN, BITTEN, VERWIRRUNGEN, IRRUNGEN.......

Jedes Opfer von körperlicher Gewalt stellt, am Tag des klaren Erkennens, seine gesamte Persönlichkeit in Frage.
Man fühlt sich als nicht für Vollwertig.
Man braucht Mut und sehr viel Kraft die bisher erarbeitete Persönlichkeit aufrecht zu erhalten.

Nichtbetroffene von Gewalttaten können die seelischen, die damit verbundenen Auswirkungen körperlicher Art nicht verstehen. Für Betroffene ist es oftmals schwierig sich von innen heraus zu äußern bzw. sich verständlich zu machen.

Kein Betroffener möchte diese unmenschlichen Erfahrungen für sich behalten. Nur das Herauslassen aller seelischen Schmerzen und Ängste ist ein Weg zur Heilung.
Denn Schweigen ist wie „Gift im Hirn“ und kann den Tod der Seele bedeuten.

Durch Träume, Bilder von Situationen im Wachzustand (wie Gedankenblitze) oder viele andere Auslöser werden die schrecklichen Erlebnisse urplötzlich hochgespült.
Stellen Sie sich vor Sie leben „normal“ mit ihrer Familie und sind zufrieden und glücklich. Plötzlich fühlen Sie sich unbehaglich, unsicher, verängstigt. Alles ist in Ordnung in meinem Leben sagen sie sich.
Warum fühle ich mich so?

Der herausbrechend in Gang gekommene Prozess lässt sich nicht mehr aufhalten. Sie stellen alles in Ihrer Person in Frage.

Zu irreal erscheinen die Träume, Bilder. Die Selbstzweifel werden immer größer. Der Zeitpunkt darüber zu reden ist bei allen verschieden, die seelische Not nicht.

Die Panik setzt nicht nur seelisch zu und ängstigt fast zu Tode, sondern löst auch viele körperliche schmerzvolle Reaktionen aus. Man ist nicht mehr in der Lage sich auf den Konflikt vernünftig einzulassen und beginnt mit allen Mitteln, um das „eigene Leben“ zu kämpfen.

Die Todesangst und den ausgelösten Schmerz nicht mehr spüren zu müssen. Egal was es einen kostet.


Wir Opfer brauchen Hilfe von Nichtopfern von Gewalttaten in Form von:

Reden, Zuhören, Glauben schenken, Verständnis haben, Sicherheit geben, professionelle Hilfe suchen, sich über alle möglichen seelischen und körperlichen Ausmaße informieren, sich selbst in Konfliktsituationen zurückstellen...........

und sehr viel Liebe.

...

Neues von der Front!

Es und ER wird immer verrückter.
Ich werde nach wie vor immer noch mit E-Mails bestückt.
Hier eine weitere Leseprobe!

Vielleicht wieder ein eMail, die Du eigentlich gar nicht unbedingt erhalten möchtest, aber ich bin ein / Dein Mann und denke und fühle sicher nach wie vor „etwas“ anders als Du ??!



Ich denke dass wir uns so schlecht nun auch wieder nicht verstehen und dass wir zukünftig doch etwas mehr als Freunde bleiben könnten !!!!?!


Ich finde Dich immer noch „süß“ und reizvoll und dass nicht nur als Mutter meiner Kinder !!!


Leider finde ich derzeit nicht den Zugang zu Dir, um Dir das persönlich zu sagen !!


Mir fehlt aber Deine Zärtlichkeit und körperliche Nähe sehr !!!!


Auch zukünftig könnte ich mir alles mit Dir so viel harmonischer und angenehmer vorstellen, wenn wir auch ab und zu ein paar Zärtlichkeiten miteinander genießen würden.


Könnte doch ganz nett und reizvoll sein – Kerzenschein, Wein, Massage und / oder ..... !??!


Wir haben dann auch eine echte Chance uns wieder besser zu verstehen, auch wenn wir getrennt leben !!


Denk doch mal darüber einfach mal so nach und gebe mir ein „Zeichen“, wenn Du es denn auch willst !!


Wir wissen jedenfalls, was wir „aneinander haben“ und sind uns vertraut !!


Ich lasse Dir Zeit, werde abwarten und mich in „Geduld üben“, denn Du bist es mir wert !!


Ich begehre Dich nach wie vor und möchte auch zukünftig für Dich da sein !!!!!!!





……………mehr möchte ich Euch nicht zumuten!

Ich hatte gestern Wohnungsübergabe.
Diese Woche geht es dann los.
Alles herrichten und vielleicht am Wochenende umziehen.
Nicht vielleicht, sondern ich werde es tun!
Ich freu mich schon so sehr.

...

„Wäre es nicht besser, wir raufen uns wieder zusammen?“


Mit diesem Satz fing mein Tag an.
Ich staunte nicht schlecht als ich ihn aus dem Mund von IHM hörte.
Ist das nicht eine Frechheit?
Oder bin ICH wirklich so böse?

Klar, es ist immer besser, man ist zusammen, grade wenn man Kinder hat. Aber soll ich mich der Gefahr wieder aussetzen?
Mich schlagen, verprügeln, kontrollieren, betrügen lassen?
Und alles wegen der Kinder?
Ich fange an zu zweifeln.

Ich habe das schon einmal durchgemacht.
Wurde verprügelt und hielt still, wegen der Kinder.
Dann kamen die Aussagen wie:
Ich mach das nie wieder.
Das war ein Ausrutscher.
Es tut mir leid, aber du hast mich provoziert.

Ich blieb noch mehrere Jahre und es wurde nicht besser und es war kein Versehen oder ein Ausrutscher.
Kurzzeitig schaffte ich den Sprung.
Und jetzt fängt wieder alles von vorne an.


Ja, denkt ich bin Herzlos und ich denke nur an mich und nicht an die Kinder.
NEIN, ich denke laufend an die Kinder.
Ich kann ihn das doch nicht zumuten, mit DIESEM Mann unter einem Dach zu leben.
Bin ich jetzt zu egoistisch?
Ich zweifele wirklich.

Zum Verständnis:
ER will nicht das ich ausziehe, weil ER bedenken hat, dass ER mir die Wohnung nicht bezahlen kann.
Ist doch irre!
ER wohnt in unserem Haus, ER wird es vermieten, ER hat sogar Wohngeld beantragt und dann hat ER bedenken, dass ER die Miete nicht zahlen kann?
ER hat mehrere Eisen im Feuer und ich glaube nicht, dass ER so „arm“ ist.
ER hat viele Projekte laufen, da ER nie ohne Geld(viel)leben kann und ER weiß nicht, dass ich darüber informiert bin.

Ich werde mich nicht „bequatschen „ lassen!!
Diese Woche unterschreibe ich den Mietvertrag und dann ist alles paletti.

Geschlagene Seele

ER schlug mir ins Gesicht,
um Worte ungesagt zu zerstören.
Die Tränen in meinen Augen sah ER nicht,
aber meine Schreie konnte ER nicht überhören.

Die Schmerzen eingepfercht in meinem Blick,
kann dieser Schmerz je im Leben vergehen?
Die Angst, jede Nacht kommt sie zurück,
ER will in meine traurigen Augen sehen.



Nimm meine frierende Hand,
du kannst sie erwärmen wie mein Herz.
Das Herz, dass so früh verschwand,
für die Qualen und den Schmerz.

Halte mich fest, ich werde dir vertrauen,
lasse mich nicht los, verspreche mir das.
Ich möchte mit dir an einer Brücke bauen,
solange reden, bis ich denke, du verstehst mich.

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